Die Schlagworte Jugend, Frieden und Sicherheit klingen zunächst wie drei unabhängig voneinander zu denkende Konzepte mit wenigen Berührungspunkten. Spätestens seit die Verabschiedung der ersten Resolution der Vereinten Nationen zu Jugend, Frieden und Sicherheit im Jahr 2015 (UNSCR 2250) maßgeblich durch Jugendverbände aus aller Welt vorangetrieben worden ist, ist jedoch klar, dass junge Menschen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung & dem Erhalt von Frieden spielen und Konzepte zur Schaffung von Frieden und Sicherheit nur mit jungen Menschen gemeinsam umgesetzt werden können. Die Beteiligung junger Menschen auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene wird als Schlüsselfaktor verstanden, um nachhaltige Friedens- und Sicherheitsstrukturen zu implementieren. Das Vorhandensein andauernder militärischer Konflikte unterstreicht die Notwendigkeit solch einer Agenda mehr denn je.
Neben der Beteiligung junger Menschen baut die Resolution 2250 auf verschiedene Aspekte zur Erreichung von Frieden und Sicherheit für junge Menschen: Darunter fallen Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen, aber auch Partnerschaften mit anderen internationalen Institutionen sowie Reintegrationsmaßnahmen für vormals von Konflikten betroffene junge Menschen. Denn: Junge Menschen sind häufig diejenigen, die am stärksten von den Auswirkungen militärischer Auseinandersetzungen betroffen sind. So verlieren sie bspw. Zugang zum Bildungswesen oder zum Arbeitsmarkt & machen ferner einen nicht zu vernachlässigenden Teil derjenigen aus, die als Soldat*innen in die militärischen Auseinandersetzungen eingebunden werden. Um nachhaltige Friedens- und Sicherheitsstrukturen zu ermöglichen, brauchen junge Menschen inklusive Beteiligungsräume, die sie an einer aktiven Mitgestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens beteiligen.
Die weiterführende UN-Sicherheitsratsresolution 2419 aus dem Jahr 2018 erkannte darüber hinaus die Rolle junger Menschen bei Friedensverhandlungen, der Umsetzung geschlossener Friedensabkommen sowie der Konfliktprävention an. Sie forderte die Mitgliedsstaaten insbesondere dazu auf, junge Menschen vor den gewaltsamen Auswirkungen bewaffneter Konflikte zu schützen – eine Forderung, die bei der gegenwärtigen Weltlage mit ihrer besonders hohen Zahl an unter Waffen stehenden jungen Menschen wichtiger denn je erscheint. Mit der Resolution 2535 des UN-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2020 wurde zudem die Rolle junger Menschen bei humanitären Hilfen unterstrichen sowie die Notwendigkeit der Schaffung einer jugendspezifischen Anlaufstelle (Focal Point on Youth) zur Ermittlung der Herausforderungen bei der Umsetzung der YPS-Agenda festgellt.